Bereits zum 13. Mal fand das beliebte Bockbierfest der Freiwilligen Feuerwehr, zusammen mit dem Stammtisch d’Gopperer statt. An beiden Veranstaltungstagen war der Saal brechend voll.
Traditionell am Anfang und während der Pausen unterhielt die Tanzl-Musi um ihren Leiter Robert Pfefferle die Anwesenden. Mit ihrer zünftigen Blechblasmusik trugen sie nicht unerheblich zum Gelingen der beiden Veranstaltungen bei.
Wenn im bayerischen Schloss Elmau die Einwohner Angst vor dem Besuch der „G7“ haben, so wurden die „G4“ in Workerszell sehnsüchtig erwartet. Die Gopperer4 (G4) hatten sich in diesem Jahr durch Julian und Stefan Wagner verstärkt. Josef Breitenhuber, Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr, begrüßte alle Anwesenden, Jung und Alt, insbesondere natürlich Gemeinderäte, Bürgermeister, Bezirksräte, die Wirtsleut und auch die Herren des Bieres, Fam. Gutmann aus Titting.
Nahtlos ging die Begrüßung in das erste Lied der Gopperer4 über: „Wenschd in Himmi willst kemma, ….“ Ein paar Seitenhiebe auf die Stadt Eichstätt konnten sich die Musikanten und Kabarettisten Konrad Wagner, Josef Breitenhuber und Bernhard Gruber schon am Anfang ihrer Darbietungen nicht verkneifen, und immer wieder wurde die Spitalstadt, das Geschäftesterben und sonstige Aktivitäten in die Liedtexte mit eingebunden. Als zweites Lied erklang das Lied: „Bayern von A-Z“. Jeder Buchstabe wurde mit Anwesenden, mit bayerischen Gebräuchen, oder mit Ortschaften aus der Umgebung in Verbindung gebracht. Schon zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung im Wirtshaus sehr gut. Zwischen den Musikeinlagen wurden immer wieder Witze und Anekdoten zum Besten gegeben. Zum Abschluss des ersten Blockes gesellte sich noch Gopperer-Präsident Daniel Schwäbl mit seinem Akkordeon zu den Musikanten und gemeinsam wurde das Lied „Heit gibt’s a Rehragout“ gespielt und gesungen.
Nach der Pausenmusik der Wirtshausmusikanten von Robert Pfefferle hatte schon der Bruder Barnabas seinen großen Auftritt. Er stellt sich so vor: „Ich bin der Bruder Barnabas, und da bin i dahoam“, in Anlehnung an die Einblendungen des Bayerischen Rundfunks. Und dann ging es sogleich zur Sache. Mit biblischen Psalmen und Zitaten, dem Anlass entsprechend immer wieder etwas abgeändert, unterbrach er immer wieder seine Fastenpredigt. Auch er freute sich sehr so viele Besucher begrüßen zu können. Ganz besonders begrüßte er zwei Gemeinderäte, und zwar Lieselotte Heieis, die erste Frau der Freien Wähler, welche den Einzug in den Gemeinderat geschafft hat und auch das jüngste Gemeinderatsmitglied von Schernfeld, Bayern und den Fidschiinseln, Daniel Schwäbl. Ganz gespannt ist Bruder Barnabas auf die neue Residenz, mit Bootsanlegestelle, von Bürgermeister Ludwig Mayinger, welche ja in nächster Zeit in Eichstätt (Neubau der Verwaltungsgemeinschaft Schernfeld, Pollenfeld und Walting) gebaut werden soll.
Er erzählte dann noch die Geschichte vom Bezirksrat Reinhard Eichiner, der ihm einen Zettel in die Tasche gesteckt hätte, auf dem stand: „Lieber Bruder Barnabas, tu mich beim Bockbierfest immer fest loben, loben und nochmal loben!“ Unterschrieben war der Zettel mit R.E. Und gemäß den Anweisungen lobte Bruder Barnabas dann auch den „Reigl Erwin“. Außerdem müsste man den Reinhard Eichiner doch bald selig sprechen, denn er predigt herum, und wenn er mal was tut, sei dies ein Wunder.
Auch er hatte einige Sachen aus Eichstätt mit dabei, die ihm ganz und gar nicht gefallen, insbesondere die Kerzenständer und sonstige Einrichtungen aus Edelstahl im Dom. Man könne diese vielleicht noch als Raketenabschussrampe benutzen, so sein Kommentar.
Etwas ernster wurde er, als er die katastrophalen Verkehrsverhältnisse in Rupertsbuch und Workerszell ansprach. Von einer Umgehung wird nur geredet, sehen tut man nichts und bei der Dorfverschönerung geht auch nichts voran.
Zum Abschluss trank er mit allen Besuchern noch ein Prosit und wurde mit großem Applaus entlassen. Gopperer-Präsident Schwäbl bedankte sich beim Bruder Barnabas mit einem kleinen Geschenk. Und wie jedes Jahr, so auch hatte auch in diesem Jahr Konrad Wagner die Rede geschrieben. Auch bei ihm bedankte sich der Präsident ganz herzlich.
Nach einer kurzen musikalischen Pause kündigte Josef Breitenhuber einen Überraschungsgast an. Der Jupp aus Köln (Julian Wagner) wollte unbedingt mal das Bockbierfest in Workerszell besuchen. Eine Pointe folgte der anderen. Er erzählte von diversen Unternehmungen in Köln, natürlich in original kölschen Dialekt. Frenetischer Applaus war der Lohn dafür.
Einen weiteren Sketch trugen Resi Maurer und Walli Stößl vor. In einem Dialog erzählten sie, dass sie eine „Renta“ (Rentnertagesstätte, täglich geöffnet von 13-17 Uhr) eröffnen wollen, nach dem Motto: „Wir verwalten ihren Alten!“ Sie überlegten sich, wie man die zahlreichen Vorruheständler aus der Dorfgemeinschaft noch beschäftigen könne, damit diese ihren Frauen zu Hause nicht immer auf die Nerven gingen. So manches Programm oder so manche Beschäftigungstherapie wurde vorgestellt und den einzelnen „Rentner“ zugewiesen.
Danach war es endlich soweit. Die Dorflaller betraten die Bühne. Seit zehn Jahren sind sie ein fester Bestandteil und eine Bereicherung, um nicht zu sagen der Höhepunkt des Bockbierfestes. In fast der gleichen Besetzung wie beim ersten mal im Jahr 2006 brachten sie Geschichten aus dem Leben unter Masken von bekannten Persönlichkeiten der Öffentlichkeit und der Politik auf die Bühne. Regelmäßig derbleckt wurden in den letzten zehn Jahren Bürgermeister Ludwig Mayinger, Bezirksrat Reinhard Eichiner und Berufsschuldirektor Dr. Alfons Frey. So manch abenteuerliches Geschehnis aus Workerszell und Umgebung wurde zum Besten gegeben und so mancher Besucher fand sich urplötzlich auf der Bühne des Geschehens.
Teils in skurrilen Dialogen und Einzelgesprächen brachten sie das Publikum zum Dauerlachen. Darsteller waren Mathias Bauer, Benedikt, Matthias, Raphael und Jonas Schneider, Stefan und Julian Wagner und Florian Raatz. Geschrieben hat die Vorlage Konrad Wagner. Gopperer-Präsident Daniel bedankte sich nochmals beim Textschreiber und vor allem auch bei den Dorflallern für diesen einmaligen Auftritt. Unter lang anhaltendem Applaus verließen sie die Bühne.
Traditionell zum Schluss traten die Gopperer4 nochmals auf. Erstmalig in Workerszell wurde auch das Lied „Is des da Jägle-Bus in Stod no“ (in Anlehnung an den Udo Lindeberg Song: Sonderzug nach Pankow) aufgeführt. Ein bitterböser, hintersinniger Text auf die Stadt Eichstätt mit ihren ganzen Auswüchsen (Spitalstadt, neue Lagerhalle an der B13, etc.) fand die Zustimmung der Besucher. Dann wurde das Publikum zum Mitmachen aufgefordert. Das Lied: „Wir fahren mit dem Bob“ wurde kurzerhand umgetextet in: „Wir trinken einen Bock“. In diesem Lied wurde erzählt, wie die Leute so zum Bockbierfest angereist sind, und alle folgten den Anweisungen von Konrad Wagner, der immer die Richtung, in welche man sich bewegen musste, vorgab.
Zu guter Letzt stimmte Josef Breitenhuber noch die Gopperer-Hymne an, welche vom Leben aus früheren Zeiten im Goppererland erzählt. Kräftig sangen alle Anwesenden mit. Diese Hymne sei nicht nur auf dem Berg sehr beliebt, sondern hätte auch in Eichstätt mittlerweile sehr viele Anhänger, so Josef Breitenhuber mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Jedes Fest hat irgendwann ein Ende, und nach gut vier Stunden war es dann soweit, Feuerwehrvorsitzender Breitenhuber bedankte sich nochmals bei allen Akteuren fürs Mitmachen, beim Publikum für den Besuch, und wünschte allen einen guten Nachhauseweg. Zum Ausklang spielte dann noch die Tanzlmusi einige Stücke.
– Bericht von Hans Schneider –