von Johann Schneider
Als „Spektakel“ könnte man das bezeichnen, was sich bei den beiden Bockbierfesten der Freiwilligen Feuerwehr und dem Stammtisch d’Gopperer aus Workerszell abgespielt hat. Und das nur im positiven Sinne. Ein Vergleich mit dem Nockherberg wäre müßig, waren sich doch alle Besucher und Teilnehmer einig, dass diese Veranstaltung auf höchstem Niveau wieder einmal ein Höhepunkt im Jahreslauf des Dorflebens war.
Begrüßt wurden die Besucher durch Gopperer-Präsident Daniel Schwäbl und dem Ehrenvorsitzenden der Feuerwehr, Josef Breitenhuber. Ganz besonders willkommen hießen Sie Bürgermeister Mayinger, seinen Stellvertreter Reinhard Eichiner, sowie die Gemeinderäte aus dem Ortsbereich. Beide wünschten den Anwesenden einen schönen Abend, gute Unterhaltung und einen guten Durst und Appetit.
Den Anfang und die Pausen gestaltete, wie schon in den letzten Jahren, auch in diesem Jahr die Jura-Blech-Musik um Robert Pfefferle. Mit traditioneller bayerischer Musik unterhielten Sie das Publikum.
Nach einem ersten Auftritt der Gopperer4, bei dem sich viele Besucher der Bockbierfeste plötzlich in einem ihrer lustigen Lieder wiederfanden, betrat Bruder Barnabas, alias Reinhold Valenta die Bühne. Er fügte den Begrüßungen noch die Brauereileute, die Ökonomen und „sonstige andere Leit“ hinzu. Er stellte fest, dass so ein Bockbierfest doch viel schöner als ein Faschingsball sei, man bräuchte da nicht zu tanzen. Und er sei zuständig für den ernsten Teil dieser Veranstaltung. Er blickte zurück auf das abgelaufene Jahr und wusste so einiges darüber zu berichten. Zum Beispiel berichtete er schon vorausschauend, dass Ende März der Bischof nach Rupertsbuch komme, und dass der Gemeinderat, nebst Bürgermeister persönlich von ihm gesegnet würde. So wie der Bischof es auch mit dem Stadtrat von Eichstätt gemacht hätte: „Oh Herr, den Stadtrat möcht ich segnen, lass doch Hirn vom Himmel regnen.“ Weiter wusste er von der Gemeinde zu berichten, dass sie nun schuldenfrei sei, und jetzt würde das Geld mit vollen Händen ausgegeben, zum Beispiel beim Gemeinderat-Ausflug. Unter den Vorschlägen für diese Reise waren unter anderem Australien, Malediven, Asien. Schließlich einigte man sich auf den „zweithöchsten“ Berg von Bayern, der Zugspitze. Der höchste Berg werde in Kürze die Aussichtsplattform bei der Mülldeponie in Schernfeld sein. Auch wusste er, dass Schernfeld ein neues, noch schöneres Feuerwehrauto als Workerszell bestellt hat. Dabei sei jedoch ein Problem aufgetreten. Das neue Auto passt nicht mehr ins Feuerwehrhaus, deshalb müsste das Haus umgebaut, bzw. ein neues erstellt werden. Bruder Barnabas gab seinen Kommentar dazu: „Ich wollte mir immer einen VW-Bus kaufen, aber als ich dann festgestellt habe, dass das Auto nicht in die Garage reinpasst, hab ich mir halt ein kleineres gekauft!“ Dann wusste er noch zu erzählen, dass es im Gemeindebereich ein neues Baugebiet gebe, dass man über den Kreisel an der B13, dritte Abfahrt, dann nach gut 1 km rechts abbiegen, und schon hätte man Rupertsbuch-West erreicht. Den älteren Einwohnern sei diese Ortschaft noch unter dem Namen Sappenfeld bekannt. Auf das neue „König Ludwig Schloss“ (Neubau der Verwaltungsgemeinschaft) wollte er sich gar nicht so recht einlassen. Außerdem gab er noch bekannt, dass nun auch im Gemeindebereich Schernfeld, trotz Schwarzstorch und sonstigem Getier, mit dem Bau von Windrädern begonnen werden kann. Dann wäre Schernfeld in der Verwaltungsgemeinschaft die größte Gemeinde mit dem dynamischten Bürgermeister und den meisten „Mega-Watt!“ Auch hatte er ein paar Seitenhiebe auf den Frontmann der Gopperer4, Josef Breitenhuber mit dabei. Der sei Applaus mittlerweile so gewohnt, dass er sich schon verbeuge, wenn Regen an seine Fensterscheibe klatscht. Und er hatte ein paar besinnliche Gedanken zum Leben in Workerszell mit dabei, er meinte, dass es uns doch ausgezeichnet gehe, im Hinblick auf die vielen Krisen auf dieser Welt, wie Syrien, Afghanistan oder Ukraine. Mit einer Bauernregel (die seien ja mittlerweile sogar in Regierungskreisen sehr angesagt) beschloss er seinen Vortrag: „Fährt der Heieis Josi Traktor, wird er zum Gefahrenfaktor!“ Daniel Schwäbl bedankte sich bei Reinhold Valenta für seine Fastenpredigt und sein jahrelanges Mitwirken bei diesen Veranstaltungen. Ganz besonders erwähnte und bedankte er sich auch in diesem Zusammenhang beim Verfasser der Predigt und des noch folgenden Singspieles der Dorflaller, Konrad Wagner.
So wie in jedem Jahr gab es auch in diesem einen Überraschungsgast, und zwar Markus Eitler, der mit der Mariensteiner Feuerwehrkapelln nach Workerszell gekommen war. Diese „Kapelln“ bestand zwar nur aus einer Person, aber das tat dem Ganzen keinen Abbruch. In äußerst lustiger Form trug er Lieder und Witze vor. Auch wusste er so manche Anekdote von Feuerwehreinsätzen in unnachahmlicher Art zum Besten zu geben. Und in diesem Jahr wurde erstmalig sogar ein Musikant der Gopperer4, nämlich Konrad Wagner in einem Lied derbleckt. Markus Eitler hatte ein Lied umgeschrieben und der Refrain ging so: „Der schönste Mann von der Jurahöh, des ist Wagners Konnerle!“
Im Anschluss daran traten Dani und seine swingenden Gopperer auf. Diese berichteten in äußerst lustiger Form, was seit dem letzten Bockbierfest in und um Workerszell so alles geschehen sei. Diese Geschichten wurden immer mit den passenden Liedern, welche von den Besuchern begeistert mitgesungen wurden, ergänzt. Ohne eine Zugabe entließ das Publikum die Künstler (Stefan und Julian Wagner, Magdalena Bauer, Jonas Schneider, Leopold Rosner und Daniel Schwäbl) nicht von der Bühne.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war das Singspiel der „Dorflaller“. Diese jungen Künstler, mittlerweile über 10 Jahre fester Bestandteil des Bockbierfestes, unter Masken von bekannten Einwohnern aus Schernfeld und Workerszell trieben den Zuschauern Lachtränen in die Augen. Auf die Schippe wurden nicht nur Persönlichkeiten wie Bürgermeister Mayinger und sein Stellvertreter Reinhard Eichiner, sondern auch ganz einfach Bürger, welche sich urplötzlich in dieser Inszenierung wiederfanden. Mit derben und markanten Sprüchen, sowie lustigen Einlagen wussten sie das Publikum zu begeistern.
Zum Abschluss gaben die Gopperer4 noch mal richtig Gas, insbesondere Frontmann Josef Breitenhuber wuchs im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus. Denn, damit ihn alle besser sehen konnten erklomm er einen Stuhl und trällerte seine Lieder von dieser erhöhten Position. Natürlich waren auch Lieder fürs Publikum zum Mitsingen dabei, wie „Es is so schei da im Dorf…“, „Wos geht des uns o …“, „Das Heringsdösle“ und natürlich die Gopperer-Hymne: „Wir san Gopperer-Kinder!“
Nach gut viereinhalb Stunden endete das „Spektakel“, jedoch nur im positivsten Sinne. Josef Breitenhuber bedankte sich bei allen Anwesenden und Mitwirkenden für den Besuch und die Teilnahme und wünschte einen guten Nachhauseweg, im nächsten Jahr sieht man sich wieder.