Workerszell (sjo): Wie schon in den Jahren zuvor waren auch heuer wieder die beiden Bockbierfeste der Freiwilligen Feuerwehr Workerszell zusammen mit den Gopperern ein Publikumsmagnet. Schon Wochen vorher waren diese Veranstaltungen (bereits zum 16. Male in Folge) ausverkauft.
Gopperer-Präsident Daniel Schwäbl begrüßte die Gäste und versprach einen anspruchsvollen, kurzweiligen Abend. Traditionell eröffnete die Bläsergruppe um Robert Pfefferle den Abend. Auch in den Pausen und zum Abschluss konnten Sie das Publikum mit bayerischer Blasmusik unterhalten.
Die Gopperer4 spielten im ersten Block ihrer Auftritte Lieder zum Mitsingen, wie „Mia fahrn ins Bockbierfest nach Workerszell“, „I hab a Reischla!“ oder „Des gibt’s nur in Bayern“. Die Besucher ließen sich nicht lange bitten und sangen lauthals mit. Natürlich wurde auch die Universitätsstadt Eichstätt und dessen Stadtrat mehrmals deftig derbleckt.
Im Anschluss daran war es dann wieder soweit, Bruder Barnabas, alias Reinhold Valenta betrat die Bühne und stellte verwundert fest, wie schnell doch so ein Jahr rum ginge, und er jetzt schon wieder hier sei, um den Anwesenden die Leviten zu lesen, ihnen einen Spiegel vorzuhalten. Ganz besonders begrüßte er die anwesenden Gemeinderäte von Schernfeld, sowie Bürgermeister Ludwig Mayinger und Bezirksrat Reinhard Eichiner, den er den Titel „Immer im Bild-Bezirksrat“ gab. Denn keine Veranstaltung findet im Landkreis Eichstätt statt, ohne dass Reinhard Eichiner nicht in der Zeitung vorkommt. Ein ganz besonderes Grüß Gott richtete er an die Brauerei-Familie aus Titting. Der Festprediger meinte am Anfang seines Vortrages, dass das Ozonloch auch was Gutes hätte, der Herrgott könne uns jetzt dadurch besser sehen. Mit dem Trinkspruch „Es predigt sich mit Leichtigkeit, gibt man mir nur genügend Feichtigkeit“ fordert er alle Anwesenden im Saal zu einem gemeinsamen Prosit auf. Danach ließ er die Geschehnisse auf der Welt (der Trump tappt immer noch wie ein Elefant herum), aus Deutschland (endlich haben wir eine neue GroKo-Regierung), Bayern (Söder ist jetzt der neue Chef in unserem Freistaat), Eichstätt (hier läge die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn direkt an der Schöpfel-Kreuzung in Eichstätt). Zu Eichstätt wusste er noch zu vermelden, dass die Stadt im Gegensatz zu den Gemeinden um sie herum hoch verschuldet sei, und dass demnächst eine neue Sendung im Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird, mit dem Titel : „I bin aus Eichstätt, holt mich hier raus!“ Dann ging auf den Gemeindebereich über. Aufgrund der großen Trägheit des Gemeinderates und seiner beiden Bürgermeister sei es nun gelungen, dass der Ortsteil Langensallach eine neue Straße völlig umsonst bekommt. Wäre die Straße voriges Jahr gebaut worden, wären alle Anlieger dementsprechend zur Kasse gebeten worden. Auch die Fitnessgeräte für den Ludwig Mayinger Gedächtnishügel hätten von der Gemeinde bezahlt werden müssen, wenn sie eher bestellt worden wären. Jetzt übernimmt der Freistaat dafür die Kosten. Für das Neubaugebiet in Sappenfeld seien mittlerweile die neuen Ortsschilder „Rupertsbuch-West“ fertig. Diese werden jetzt jedoch nicht mehr benötigt, denn Sappenfeld hat nun den Titel „Bad Sappenfeld“ erhalten. Dies rührt daher, dass Gemeinderat Stefan Bauer einen Badesee (den Sappensee) mit Wellnessbereich errichtet hat. Hier könne man nun zum Baden kommen. Es wird auch Unterwasser-Yoga für Hunde angeboten (früher, so meint Bruder Barnabas, sei das nur einmal gegangen). Auch wusste er einiges über die Einweihung der Schernfelder Windräder zu berichten. Dies sei ein erfolgreiches Projekt geworden, auch wenn es eine Zeitlang gedauert hat dieses auf den Weg zu bringen, weil ja der Schwarzstorch, die Haselmaus und der Waldschnepf dort noch wohnten. Diese seien jetzt aber, aufgrund der Initiative von Hans Schneider, weg. Zum Abschluss seiner Fastenpredigt wünschte er noch allen Anwesenden eine gute Heimreise und forderte sie auf gottesfürchtig zu sein. Im Anschluss daran bedankte sich Gopperer-Präsident ganz herzlich bei Reinhold Valenta für den gelungenen Auftritt, und auch beim Textschreiber Konrad Wagner.
Als Überraschungseinlage trat die Workerszeller Feierwehrkapelln auf. Auch sie hatten einiges aus dem Gemeindebereich zu erzählen und derbleckt wurde auch so manch Anwesender. Mit dabei hatten sie den Urfranken Klaus Dorsch, der meinte, dass das einzig Gute an Workerszell die Tatsache sei, dass man in 3 Minuten wieder im Frankenland ist. Mit großem Applaus wurde die Truppe, welche schon mal vor ein paar Jahren einen Auftritt hatte, verabschiedet.
Dann war es soweit. Die Dorflaller eroberten die Bühne. Viele Besucher fanden sich urplötzlich mitten im Geschehen. Mit viel Humor und deftigem Witz wurde über das Dorf, Bewohner und Geschehnisse (welche wahr oder auch nicht wahr waren) gelästert. Diese Truppe versteht es mit hinterfotzigen Texten, lustigen Gesten und viel Gschmarre einen Veranstaltungsraum zum Brodeln zu bringen. Lang anhaltender Applaus war der verdiente Lohn für diese Darstellung. Und eines ist sicher, dass nicht sicher ist, wer im nächsten Jahr bei den Dorflallern auf die Schippe genommen wird. Den „Künstlern“ machte es auch sichtlich Spaß die Bockbierfest-Besucher zu unterhalten. Ein Bockbierfest ohne die Dorflaller sei nicht mehr denkbar.
Den Schlusspunkt dieser Veranstaltungen setzten dann schon traditionell die Gopperer4. Sie hatten als Gastmusikanten Daniel Schwäbl und Jonas Schneider mit auf die Bühne genommen. Gopperer-Präsident Daniel hatte sich im vorigen Jahr eine Trompete gekauft und nun, als Mexikaner verkleidet, vorgeführt, zu welchen Musikeinlagen er nunmehr schon in der Lage ist. Dieser Auftritt war sicherlich einer der Höhepunkte der Abende. Dann zogen die Gopperer4 nochmals so richtig an, die Stimmung heizte sich dementsprechend auf. Beim „Bobfahrerlied“, dass kurzerhand in „Wir trinken einen Bock“ umgeschrieben wurde machte das Publikum begeistert mit, legte sich in die Links- und Rechtskurve, dann nach hinten und gleich darauf nach vorn, bis hin zum Sprung. Die Gopperer-Hymne „Gopperer-Kinder“ durfte natürlich auch nicht fehlen. Hier wuchs Gopperer-Frontmann Josef Breitenhuber über sich hinaus und peitschte die Anwesenden regelrecht an. Als letztes Lied spielten die vier Musikanten dann das etwas ruhigere Lied „Oh, wie herrlich ist das Leben, oh wie schön ist doch die Welt“. Mit viel Applaus wurde die Kabarett-Gruppe verabschiedet.
Zum Schluss gab es dann noch bayerische Klänge mit den Musikanten der Tanzlmusik um Robert Pfefferle. Zwei herrliche Veranstaltung gingen viel zu schnell vorbei. Wie hat Bruder Barnabas am Anfang seiner Fastenpredigt bemerkt: „Wie schnell doch so ein Jahr rum ginge!“